Wissenswertes

über Diamanten

EIGENSCHAFTEN

Der Diamant ist ein Mineral, das aus reinem kubisch kristallisierten Kohlenstoff besteht. Die chemische Bindung der Kohlenstoffatome macht den Diamanten zum härtesten bekannten Material. Somit erhält der Diamant als einziges Mineral die Stufe 10 auf der Mohs-Skala, die die Ritzhärte eines Minerals beschreibt. Die Kohlenstoffatome sind in einem regelmäßigen Kristallgitter verbunden und bilden die typische Oktaeder-, Dodekaeder- oder Würfelform eines Diamanten mit gebogenen Flächen und abgerundeten Spitzen. Das Gewicht eines Diamanten wird in Karat gemessen, der Gewichtseinheit für Edelsteine.

 

ENTSTEHUNG

Naturdiamanten entstehen aus Graphit in einer endothermischen Reaktion tief im Erdinneren bei Temperaturen von 1250–1500 °C und starkem Druck. Diamanten befinden sich im Kimberlit, dem sogenannten Muttergestein, das durch vulkanische Aktivität an die Erdoberfläche gebracht wird.

 

ANWENDUNG

In der industriellen Anwendung können unterschiedliche Sorten von Diamanten zum Einsatz kommen. Wichtig ist neben der sorgfältigen Auswahl des passenden Diamanten für das jeweilige Einsatzgebiet auch der präzise Schliff, um eine lange Standzeit und bestmögliche Ergebnisse zu gewährleisten.

DER DIAMANTSCHLIFF

Ein präziser Schliff ist die Voraussetzung für ein exzellentes Bearbeitungsergebnis und eine lange Standzeit. Bei monokristallinen Diamanten gilt es dabei die Kristallstruktur des Steins zu berücksichtigen und ihn so zu bearbeiten, dass Kristallgitter und Schneidkante perfekt aufeinander abgestimmt sind – eine anspruchsvolle Aufgabe, die Know-how und Fingerspitzengefühl erfordert.

 

WAS GENAU IST SINTERN?

Unter hoher Temperatur und hohem Druck wird aus einem heterogenen Werkstoffgemisch ein möglichst homogener Werkstoff mit definierter Eigenschaft hergestellt.

DIE UNTERSCHIEDLICHEN SORTEN VON DIAMANTEN

Naturdiamanten 

zieren nicht nur edle Schmuckstücke, sondern sind auch in der Industrie ein weithin geschätzter Werkstoff für das präzise Bearbeiten vielseitiger Materialien. Diamanten aus natürlichen Vorkommen besitzen eine monokristalline Struktur, die den Stein zum härtesten bekannten Material macht und hochpräzise Schneidkanten ermöglicht. Aufgrund der unterschiedlichen Eigenschaften und Qualitäten werden Naturdiamanten für den industriellen Einsatz von erfahrenen Fachleuten ausgesucht.
Naturdiamanten werden hauptsächlich als Nahtsteine und Oktaeder- oder Dodekaeder eingesetzt.

Monokristalline Diamanten (MKD) 

aus synthetischer Herstellung sind die industriell erzeugte Ergänzung zum Naturdiamanten. Dank moderner Herstellungs-
prozesse können in kontrollierbarer Qualität Diamanten hergestellt werden, deren vergleichbare Eigenschaften dem Naturdiamanten entsprechen. Ebenso wie beim Naturdiamanten ermöglicht die aus einem einzigen Kristallblock herausgearbeitete Schneidkante eine hohe Präzision und Oberflächenqualität.

 

Polykristalline Diamanten (PKD)

entstehen, wenn sich synthetisch hergestellter Diamantstaub im Sinterverfahren unter hohem Druck zu einem Diamanten verbindet. Die Härte des Werkstoffs entspricht annähernd der Härte monokristalliner Diamanten. Das Sintern führt zu einer hohen Bruchzähigkeit, die den Diamantwerkstoff unempfindlicher gegen Stöße macht.

CVD Diamanten

werden durch Beschichtung von Substraten durch chemische Gasphasenabscheidung (engl.: chemical vapour deposition, CVD) synthetisch hergestellt. In einer Vakuumkammer wird eine Diamantschicht auf den Substraten (z. B. Hartmetallgrundkörper) abgeschieden. Ein Gasgemisch aus Methan und Wasserstoff ist hierbei der Ausgangsstoff.

ÜBERSICHT DER UNTERSCHIEDLICHEN SORTEN VON DIAMANTEN:

CVD-Zuschnitt

 

MKD-Zuschnitt

 

MKD-Stäbchen

 

Flache Nahtstein-Dreiecke

 

PKD-Dreiecke

CVD-Dreiecke

 

MKD

 

MKD-Oktaeder

 

Große gewölbte Naturstein-Dreiecke

 

PKD-Ronden

CVD-Stäbchen

 

MKD-Stäbchen

 

MKD-Ronden

 

Naturstein-Oktaeder

 

Diamantkorn

 

ÜBERSICHT VERSCHIEDENE ABRICHTER:

Profilabrichter

werden benutzt, um Schleifscheiben eine definierte Form zu geben. Die Diamanten im Abrichter werden präzise zu einem vorgegebenen Profil geschliffen. Hierbei sind Radius und Winkel des Diamanten wichtig.

MÖGLICHE DIAMANTEN:

 
Flache Naturstein-Dreiecke: Bevorzugt für 40°-Radien – kleine Radien


Große gewölbte Naturstein-Dreiecke: Bevorzugt für 60°-Radien – große Radien


CVD-Zuschnitt: Günstige Alternative zu Natursteinen


MKD-Diamanten: Alternative zu Natursteinen mit gleicher Standzeit wie Naturstein

 

Abrichtfliesen

verwendet man zum Abrichten gerader Schleifscheiben und zum Profilieren bei höheren Anforderungen. In Abrichtfliesen werden Diamanten aus MKD-, CVD- oder Naturnadeln in einer Metallbindung gesetzt und gesintert.

MÖGLICHE DIAMANTEN:

 
MKD-Stäbchen: Unterschiedliche Metallbindungen, je nach Anwendung und Kundenwunsch


CVD-Stäbchen: Unterschiedliche Metallbindungen, je nach Anwendung und Kundenwunsch

Abrichträdchen

werden hauptsächlich zum geraden Abrichten benutzt, können jedoch bei einreihigem Aufbau auch zum Profilieren verwendet werden. Es werden Diamantnadeln oder ausgesuchte Diamant-Nahtsteine verwendet.

MÖGLICHE DIAMANTEN:

 
Flache Naturstein-Dreiecke


Naturstein-Diamantkörner

MEHRKORNABRICHTER / MEHRKORNFLIESEN / KORNFLIESEN / NADELFLIESEN

eignen sich zum einprofiligen groben Abrichten von geraden und gleichmäßigen Schleifscheibenoberflächen, ohne dass es zu Riefenbildung kommt. Diamanten in ausgesuchter Qualität werden in mehreren Lagen von Hand gesetzt und mit einer auf die Anwendung abgestimmten Sinterbindung zusammengehalten.Oder es wird Diamantpulver bzw. -körnung zu einem Abrichtelement gesintert. Bei den Nadelfliesen werden Diamantnadeln ebenfalls zu einem Abrichtelement gesintert.

MÖGLICHE DIAMANTEN:


Naturstein-Diamantkörner:
Diamantkörnung von D46–D1181


Mehrkornfliese: Gebrochenes Diamantkorn


Kornfliese: Von Hand gesetztes ungebrochenes Diamantkorn


Nadelfliese: Diamantnadeln (Naturdiamant)

Einkornabrichter

werden zum Abrichten von geraden Schleifscheiben verwendet und bestehen aus einem oktaederförmigen Diamanten. Die Spitzen des Diamanten können naturbelassen sein oder geschliffen werden.

MÖGLICHE DIAMANTEN:

 
Naturstein-Oktaeder: 0,33–2,5 Karat
Durch geringeren Abrichtdruck ist es möglich, weichere Schleifscheiben abzurichten

Dreieckabrichter

Die PKD-oder CVD-Abrichter auf Hartmetallträger sind aufgrund ihrer Dreiecksform mehrfach verwendbar.
Einsatzgebiet: Abrichten von Schleifscheiben und Innenschleifkörpern.

MÖGLICHE DIAMANTEN:

 
PKD-Dreiecke, CVD-Dreiecke:
> gängige Halter verfügbar
> Flexibilität durch gegenseitig austauschbare Halter und Diamant-Dreiecke
> Radien der Diamanten sind flexibel austauschbar